Am 03.09.2025 erprobte die TBS in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) ein innovatives Qualifizierungskonzept (iQK) für Betriebsräte. Das praxisnahe Qualifizierungsangebot wurde vom Projektverbund aus dem Regionalen Zukunftszentrum für KI und digitale Transformation Saarland und Rheinland-Pfalz entwickelt.
Im Power4Production-Zentrum des Gewerbeparks Saarbrücken konnten die teilnehmenden Betriebsräte sich zu modernen KI-Technologien informieren und dessen Auswirkungen auf die Arbeitswelt mit den Expertinnen und Experten der TBS und des DFKIs diskutieren.
Nach einer kurzen Einführung zu verschiedenen KI-Anwendungen in der Praxis sowie den damit verbundenen Herausforderungen bei der betrieblichen Gestaltung, bekamen die Teilnehmenden die Gelegenheit im Rahmen einer exklusiven Tour durch die Forschungs- und Werkshalle einige der Demonstratoren des DFKI-Labors zu besichtigen. Während des Technologierundgangs wurde den interessierten Betriebsräten Exponate zur Mensch-Roboter-Kollaboration, autonom-fahrende Transportsysteme sowie videogestützte Assistenzsysteme vorgestellt und deren praktische Anwendung im Rahmen von Projekten im betrieblichen Kontext aufgezeigt. Auf reges Interesse stießen dabei die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten in der Fertigung beispielsweise als Assistenzsysteme von Beschäftigten.
Im Anschluss konnten die Teilnehmenden mit den Beraterinnen und Beratern der TBS die Chancen und Risiken von KI-Systemen im Betrieb diskutieren. Hierzu wurde auf die wesentlichen Regelungsbereiche des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG) eingegangen und die verschiedenen Wege der Mitbestimmung und Mitgestaltung bei der betrieblichen Einführung von KI aufgezeigt. Insbesondere das Thema Datenschutz, eine unterstützenden und menschzentrierte Arbeitsgestaltung sowie die Qualifizierung der betroffenen Beschäftigten wurde hierbei von den Betriebsräten als hochrelevant bewertet. Darüber hinaus stellten sie sich die Frage, inwieweit die Arbeitsplätze im eigenen Betrieb durch den Einsatz von KI-Technologie betroffen sind.
Die Diskussion im Rahmen des iQKs zeigte eindrucksvoll, dass der Einsatz von KI-Anwendungen im Betrieb umfassenden Beratungs- und Qualifizierungsbedarf bei den Vertreterinnen und Vertretern der betrieblichen Interessenvertretung einfordert. Durch die Anpassungen und Ergänzungen des BetrVGs zum Einsatz von KI durch das Betriebsrätemodernisierungsgesetz hat die Politik bereits auf eine zunehmend digitaler werdende Arbeitswelt reagiert. Neben den gesetzlichen Anpassungen leistet die TBS durch die Entwicklung und Erprobung von praxisnahen Qualifizierungs- und Beratungsangeboten einen weiteren Beitrag für die menschzentrierte Einführung von KI-Systemen.
Das Projekt RZzKI wird im Rahmen des Programms „Zukunftszentren (KI)“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Sozialesgefördert.
Tim Harbecke & Simone Boers